J: „Stephan? Danny? Habt Ihr Lust in die USA zu fliegen? Es wäre sicherlich sinnvoll unsere Aufgaben direkt vor Ort bei unserem Auftraggeber zu erledigen; ohne diese lästige Zeitverschiebung und diese unpersönlichen Skype-Besprechungen mit unseren Prozesspartnern!“, hieß die Frage unseres Geschäftsführers im ersten Quartal 2020.
S/D: „Klar. Wann soll´s losgehen?“, war selbstverständlich unsere rasche Gegenfrage
J: „Nächste Woche…“
App gestartet. Reisedauer eingetragen. Flug und Hotel gebucht. Abflug. Kundennutzen maximieren.
So wäre zumindest die Idealvorstellung und so oder so ähnlich hätte es im April auch laufen sollen. Für selbstverständlich hält man das internationale Reisen mittlerweile. Sowohl privat als auch geschäftlich. Anfang des Jahres hielt man es noch für unvorstellbar, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändern könnte. Zu stabil erscheinen die Beziehungen zu vielen Ländern und die politischen Lagen in den meisten Ländern, die man für Reisen in Erwägung zieht.
Doch dass es neben der Politik und dem Wirtschaftsgeschehen auch anderweitige Faktoren gibt die maßgeblich zu ungeahnten Einschränkungen führen, war zugleich unerwartet und in diesem Ausmaß sicher auch überraschend. Erst als sich Ende Q1/2020 die Meldungen verdichteten, dass sich eine ernstzunehmende Pandemie – ausgelöst durch einen neuartigen Corona-Virus – ausbreitet, reagierten viele Länder kurzerhand mit Einreisestopps und brachten den gesamten Flugverkehr nahezu zum Erliegen. Die oben angedeutete Globalisierung war auf einmal einer der Haupttreiber, weshalb sich dieser Virus überhaupt so schnell über den gesamten Erdball ausbreiten konnte.
Per Dekret ordnete der US-amerikanische (Noch-) Präsident Donald Trump ein sofortiges Verbot der Einreise aller nicht-US-Bürger an. Dahin war der Plan den Kundennutzen direkt vor Ort zu maximieren. Diese Nachricht musste erstmal von uns und unseren Prozesspartnern verdaut werden. Bei allen digitalen Helfern, die man auch hat; gewisse Tätigkeiten sind über die Distanz sicherlich schwieriger und aufwändiger zu erledigen. Zum Nachteil für unsere Kunden und auch für uns selbst. Umso mehr Kraft haben wir investiert, um unseren Kunden auch von Deutschland aus zufrieden zu stellen.
Nichtsdestotrotz haben wir in sämtlichen Quellen recherchiert, ob es vielleicht nicht doch möglich ist die Reise anzutreten. Regelmäßig haben wir das weltweite Pandemiegeschehen in den Nachrichten und im Internet verfolgt. Standen im Kontakt mit dem auswärtigen Amt in Deutschland und dem amerikanischen Konsulat in München. Knappe neun Monate später im Dezember 2020 konnten wir einen ersten Teilerfolg verbuchen. Es gibt die Möglichkeit eine Sondergenehmigung, die National Interest Exception (NIE) unter Berücksichtigung der COVID-19 Health Guidelines, zu beantragen. Um die Reise antreten zu können, muss also das nationale Interesse der USA erfüllt werden.
Unsere Planungstätigkeiten tragen maßgeblich dazu bei, dass der Kunde sein Produkt rechtzeitig auf den Markt bringt und Umsatz generiert, von dem steuerlich auch ein Großteil an den Staat abgetreten wird. Mehr nationales Interesse geht fast nicht. Der Antrag kann frühestens 30 Tage vor Reiseantritt eingereicht werden. Da gleich in den ersten Kalenderwochen des nächsten Jahres die ersten signifikanten Projektmeilensteine im Kundenwerk in South Carolina stattfinden werden, müssen wir unsere Reise also spätestens am 11. Januar 2021 antreten. Vor allem vor dem Hintergrund, dass wir möglicherweise noch in eine 14-tägige Quarantäne müssen.
Unsere Anträge für die Sondergenehmigung sind raus. Da alle beteiligten Organisationen unseren Anträgen vollumfänglich entsprochen haben, wurden diese bereits alle genehmigt. Die Flüge und das Hotel sind gebucht. Der Antritt unserer Reisen erfolgt wie geplant am 11. Januar 2021! Somit sind auch solche herausragenden Ausnahmesituationen, wie wir sie seit fast einem Jahr erleben, lösbar. Unsere Mission der Kundennutzenmaximierung geht ungehindert weiter!
Viele Grüße
Danny Weber
„Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, daß etwas Sinn hat – ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht.“
Václav Havel