DE
|
EN
Beitrag teilen Link kopieren

„Nichts ist so konstant wie der Wandel“
– Heraklit –

Seit knapp einem halben Jahr beherrscht ein einziger Begriff die weltweiten Medien und den persönlichen Alltag: Corona! Viele Menschen assoziierten diesen Begriff nur mit dem Brauereiwesen (… ich kann die Witze über dieses Bier nicht mehr hören). Ein Bier das meiner Meinung nach nicht einmal 0815-Niveau aufweist. Es lässt sich vielleicht am besten mit dem Wort „konstant“ beschreiben; es verändert nichts. Nicht seinen Geschmack während des Trinkens und auch nicht meine Gemütslage nachdem ich es getrunken habe (zumindest nicht zum Guten). Seit Neustem bedeutet der Begriff Corona aber alles andere als Konstanz. Er impliziert und erfordert in hohem Maße Veränderung.

Die gegenwärtige Corona Pandemie wirkt sich auf alle nur denkbaren Lebensbereiche aus. Corona verändert aber vor allem auch das alltägliche Arbeitsleben und wirkt sich unter anderem auf die interne Kommunikation zu Kollegen und Vorgesetzten sowie auch auf die Kommunikation zu externen Partnern und Kunden aus. Homeoffice, Kurzarbeit und Kontaktverbot sind nur ein paar Schlagwörter, die den aktuellen Arbeitsalltag massiv beeinflussen. Global betrachtet deckt diese Pandemie Missstände und Versäumnisse allerdings nicht nur in der Politik und im Gesundheitssystem vieler Länder auf, sie verdeutlicht vielen Unternehmen auch rasend schnell und ohne Rücksicht die eigenen verkrusteten Arbeitsstrukturen. Die Schnelligkeit und Wucht, die diese Krise mit sich bringt, stellt die Wirtschaft auf den Kopf; branchen- und länderunabhängig. So schnell sich dieses Virus über den gesamten Globus auszubreiten begann, so schnell mussten sich sämtliche Unternehmen und deren Mitarbeiter arrangieren und ihre Gewohnheiten umstellen. Ein alternativlos gelebtes Experiment ohne lange Vorbereitungs- und Implementierungsphasen oder langwierige Workshops. Ein Umstand, der sehr viele Risiken mit sich bringt, der im Idealfall aber einen Mehrwert für die Unternehmen generiert. Einer der zentralen Schlüsselbegriffe ist hierbei „Digitalisierung“. Oft gehört, häufig verwendet, selten (korrekt) umgesetzt.

Die gegenwärtigen Bedingungen zwingen viele Unternehmen aber ihre Digitalisierungsstrategie und -politik zu überdenken und zu handeln. Diese Zwangsdigitalisierung bringt sie dazu, neu über Ihre Geschäftsfelder nachzudenken und führt mittel- und langfristig gesehen möglicherweise zu neuen digitalen Geschäftsmodellen, digitalen Produkten und verbesserten digitalen Arbeits- und Aufgabenstrukturen. Eben das Land, in dem der erste nachgewiesene Corona Fall auftrat, zeigt in seiner Sprache gleichzeitig auch eine mögliche positive Betrachtungsweise dieser prekären Situation. Das chinesische Schriftzeichen für Krise besteht nämlich aus zwei Symbolen, die einzeln gelesen die Bedeutung Gefahr und Chance haben. Eine Chance, die wir alle nutzen können und sollten. Eine Aufweichung und Anpassung verkrusteter und analoger Strukturen ist also gerade in diesen Zeiten gleichermaßen alternativlos und doch gab es selten einen besseren Zeitpunkt um notwendige Schritte zu gehen, die dabei helfen das eigene Unternehmen für kommende Aufgaben vorzubereiten und das zukünftige Arbeitsleben eines jeden einzelnen Mitarbeiters und den Erfolg des Unternehmens zu gestalten. Ein Paradebeispiel für gelebte Digitalisierung ist das Homeoffice. Die Corona Pandemie führte in einem unvorhersehbar rasanten Tempo zu einer Veränderung im täglichen Arbeitsalltag. In Bereichen, in denen es möglich war, wurde von jetzt auf gleich Homeoffice eingeführt. Arbeiten von zu Hause – klingt für viele erste einmal nicht allzu problematisch und dennoch ist es für viele ungewohnt. Insbesondere für die Unternehmen und Arbeitgeber selbst. Für viele Firmen ist es Neuland und bedeutet einen immensen Aufwand, insbesondere im Hinblick auf Vertrauen und IT-Sicherheit.

Meiner Ansicht nach wird Homeoffice oder die Mobilarbeit auch nach der Krise nicht die normale und tagtägliche Arbeitsform werden. Zu groß ist das menschliche Verlangen nach sozialen Kontakten. Der spontane Ratsch mit Kollegen an der Kaffeemaschine, die kurzfristigen und kreativen Brain-Storming Runden vor, nach oder während den Besprechungen oder die gemeinsamen Mittagspausen, die das Teamgefüge weiter stärken; alles Beispiele, die neben der eigentlichen Arbeit ebenso wichtige Aspekte für ein zufriedenes und produktives Arbeitsumfeld bilden und den zukünftigen Erfolg des Unternehmens beeinflussen. Dennoch glaube ich, dass gerade die angepassten Arbeitsformen neues Potenzial in den Mitarbeitern wecken können und sie für neue kreative Aufgaben und Lösungen wappnen. Sehr empfehlenswert an dieser Stelle ist der Blogbeitrag meines Kollegen Alex über die „Dos and Don´ts im Homeoffice“.

Viele Grüße!

Danny Weber
Consultant
Logistik- und Verpackungsplanung

zurück zur Blog-Übersicht

Mehr Artikel